=0;$i--) { if($projektthumbs[$i] != array() && $projektthumbs[$i] != '') $projektthumbs1[] = $projektthumbs[$i]; } $projektthumbs2 = array(); $count=0; for($i = 0; $i Revitalisierung: Ökologisch sanieren und renovieren
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Revitalisierung - mehr als nur sanieren


Warum neu bauen, wenn ein Altbestand die Chance bietet, günstiger, ökologischer und nicht selten auch landschaftstypischer, charmanter oder einfach schöner zum gewünschten Ergebnis zu kommen?
Freilich hat die Sache einen Haken: Gerade für die Revitalisierung eines Altbestandes sind hervorragende Sachkenntnis und ein wohldurchdachtes Nutzungskonzept unerlässlich – es lauern viele Gefahren durch Feuchigkeitsprobleme, mangelnde Statik oder schlechte und ungeeignete Materialien. Unsere baubioPARTNER – oder im speziellen Fall Strohbau-Unternehmen – können helfen, diesen möglichen Gefahren bereits in der Planung vorzubeugen.

Sanierung eines Hauses mit Strohballen

Der holländisch-französische Strohballenbauer Tom Rijven bei der thermischen Sanierung einer Wand – jeder hat seine eigenen Methoden...

Hilfskonstruktion zur thermischen Sanierung mit Strohballen-Dämmung

Hilfskonstruktion für einen Vollwärmeschutz aus Strohballen-Dämmung, siehe Beispiel in der Galerie

Nachträglicher Wärmeschutz

Ein interessantes Einsatzgebiet ist die nachträgliche Dämmung von schlecht isolierten Wohngebäuden, Hallen, Fabriken, Scheunen und anderen landwirtschaftlichen Nutzgebäuden mit Stroh.

Die Strohballen können außen oder innen angebracht werden, meist wird außen gedämmt. Das ist die bauphysikalisch bessere Lösung, weil anders als bei Innendämmungen keine Gefahr besteht, dass Wasserdampf in der Wand kondensiert – vorausgesetzt der Wandaufbau ist nach außen ausreichend diffusionsoffen. Und der Platzbedarf der Ballen geht nicht auf Kosten des Wohnraums.

Um die Außenwände mit Strohballen zu dämmen, wird entweder ein neues Fundament gegossen oder auf einem kapillarbrechenden Schotterbett aufbauend die Vorsatzschale aus Strohballen befestigt. Wird nicht direkt auf den Strohballen verputzt, muss zur Befestigung der Fassade eine Hilfskonstruktion errichtet und diese wiederum an der bestehenden Wandkonstruktion verankert werden. Es kann notwendig sein, den Dachüberstand zu vergrößern, da die vorgesetzten Wände eine Dicke zwischen 26 und 42 cm haben (Strohballen-Breite 24–35 cm + Fassadenplatte + Putzgitter + Putz). Da die tragenden Strukturen bereits vorhanden sind, ist die Tragkonstruktion lediglich für die zusätzliche Wärmeschutzwand auszulegen.

Strohballenschraube zur Befestigung einer vorgesetzten Stroh-FassadeFür die Befestigung von Fassadensystemen gibt es viele konstruktive Lösungen, z.B. Leitersysteme oder Bauholzständer in der Dicke der Strohballen, die an die bestehende Konstruktion geschraubt werden. Oder es werden Pfosten mit Schrauben direkt an der Strohballenwand befestigt (siehe Bild links oder S-House-Galerie).

Darauf können die üblichen Fassadensysteme befestigt werden, bewährt haben sich magnesitgebundene Holzwolle-Leichtbauplatten auf Rauschalung, Kalkputz und Putzgitter (Glasfaser). Es können aber auch Fassadenplatten oder Holzfassaden montiert werden.

Beispiel: Fassadensanierung in Neulengbach (zur Galerie)

Fassadensanierung mit Strohballen

 

Beispiel: Scheunenausbau in Ravelsbach (zur Galerie)

Sanierung einer Scheune mit StrohballenDiese Scheune in Ravelsbach/Niederösterreich (Bild 1) wurde zum strohballengedämmten Büro (40 m2 Wohnnutzfläche) ausgebaut. Dazu wurde die Scheune zuerst entmantelt und um die bestehende Holzkonstruktion – damit diese später im Innenraum sichtbar bleibt – ein Fundament aus Hohlblocksteinen errichtet (nur 2 Reihen auf Schotterbett, mit Beton ausgegossen und mit Baueisen verstärkt, da die Lasten ja von der bestehenden Holzkonstruktion getragen werden).
Auf den gewachsenen, harten Scheunenboden innerhalb des Streifenfundaments wurde 20 cm verdichtetes Thermofloor (expandierte Perlite) auf Teerpappe (Feuchtesperre) aufgebracht, mit Noppenplatten für die Montage einer Fußbodenheizung abgedeckt (Bild 2) und seitlich mit Schaumstoffstreifen abgedichtet, so dass der Estrich nicht in die Dämmung rinnen kann. Darauf wurden die Fußbodenheizung und der Heizestrich aufgebracht (3).

Das Streifenfundament wurde oben mit Teerpappe feuchteisolierend abgedeckt. Dann wurde die Hilfskonstruktion aufgestellt (4, 5): 4 x 24 cm-Ständer im Maß der 24 cm-Kleinstrohballen (Niedrigenergiehausstandard). Freiwillige Helfer schlichteten die Ballen in die Zwischenräume. Auch die Decke wurde mit den gleichen Ballen gedämmt, auf 2,4 cm raumseitiger Rauschalung.

Revitalisierung einer Scheune mit strohballenAn den Außenseiten der Strohballenwände, die unter dem bestehenden Scheunendach liegen, wurden eine Rauschalung und eine Schilfstukkatur für den Lehmputz angebracht. Auch auf die Decke wurde raumseitig eine Schilfstukkatur getackert (Bild 6).

Raumseitig wurde direkt auf die Strohballen verputzt, dazu mussten diese geschoren werden:

Bild 7 zeigt Herbert Gruber beim Glätten der Wände mit einer Bosch Heckenschere (mind. 400 W). Dieses Werkzeug hat sich als einziges wirklich effizientes zum Scheren bewährt. (Lässt sich übrigens im Baumarkt günstig ausborgen.) Die Wände wurden mit Lehmspritzputz direkt verputzt (8) und mit der Latte abgezogen. Auch die Decke wurde derart mit Lehm verputzt. Nach 3 Tagen folgte der Lehmfeinputz, ein Glasfasergewebe wurde gegen Rissbildung eingearbeitet.

Innen wurde der Putz im Stil alter Bauernhäuser geglättet, außen verrieben. Über den Winter trocknete der Putz vollständig aus.

An der – nicht überdachten – Ostseite wurde außen eine hinterlüftete Brandschutzwand aus Ytong-Steinen vorgesetzt (12), weil das Gebäude zu nahe an der Grundgrenze steht (< 3 m).

Die Oberseite der Zwischendecke musste mit einer Porenverschlussplatte – so die örtliche Bauaufsicht – brandsicher zum unausgebauten Dachgeschoss abgedeckt werden (11). Dazu wurde zuerst eine Rauschalung auf die Sparren montiert und die Platten darauf aufgelegt. Nun wurde auch die Giebelfläche neu mit sägerauem Lärchenholz in Deckelschalung verschalt.

Die Elektroinstallationen wurden über Putz verlegt, und da der Raum als Büro dient, unterblieb die Installation von Wasserleitungen (10).

Trotz der Beschattung der südseitigen Fensterflächen ist der Raum freundlich hell und angenehm warm im Winter. Die Heizperiode ist um 2–3 Monate kürzer als im bestehenden, schlecht gedämmten Lehm-/Ziegelhaus nebenan. Durch viele Eigenleistungen kostete der Ausbau nur rund 12.000,– Euro.

Dieser Text und die Bilder stammen aus dem Buch Neues Bauen mit Stroh

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